Tennisellenbogen, auch bekannt als laterale Epicondylitis, ist eine häufige Überlastungsverletzung, die durch Schmerzen und Empfindlichkeit an der Außenseite des Ellenbogens gekennzeichnet ist. Trotz des Namens betrifft diese Erkrankung nicht nur Tennisspieler. Sie kann jeden betreffen, der sich wiederholende Bewegungen des Handgelenks und Unterarms ausführt. Das Verständnis der zugrunde liegenden Histologie, Pathologie und Behandlungsansätze ist entscheidend für eine effektive Genesung und langfristige Prävention.
Tennisellenbogen betrifft hauptsächlich die Sehne des Musculus extensor carpi radialis brevis (ECRB), die am lateralen Epicondylus des Humerus entspringt. Mikroskopisch zeigt die betroffene Sehne eher Tendinose als Entzündungen, die durch folgende Merkmale gekennzeichnet ist:
Diese Veränderungen schwächen die strukturelle Integrität der Sehne, wodurch sie weniger widerstandsfähig gegenüber mechanischen Belastungen wird.
Häufige Symptome des Tennisellenbogens umfassen:
Der Tennisellenbogen wird typischerweise durch wiederholte Belastung der Handgelenksextensoren verursacht, insbesondere bei:
Bei Sportlern können Schwächen oder Ungleichgewichte in der kinetischen Kette, wie eine schlechte Skapulastabilität oder geringe Rumpfkraft, den Stress auf den Ellenbogen erhöhen. Der Körper nutzt die kinetische Kette, um Kräfte effizient zu verteilen. Wenn ein schwaches Glied vorhanden ist, kompensieren andere Gelenke (wie der Ellenbogen), was zu Verletzungen führen kann.
Mit der richtigen Behandlung heilen die meisten Fälle von Tennisellenbogen innerhalb von 3–12 Monaten aus. Chronische Fälle können längere Genesungszeiten oder intensivere Interventionen erfordern. Die Prognose hängt von einer frühzeitigen Intervention, der Einhaltung der Behandlung und der Behebung von beitragenden Faktoren wie biomechanischen Fehlern ab.
Isometrische Übungen erhöhen die Belastungstoleranz der Sehne:
Exzentrische Übungen, wenn der Schmerz es zulässt:
Nach Stärkung der Sehne können Sie mit schwerem, langsamen Widerstandstraining beginnen, um die Kollagenremodellierung zu fördern:
Der Tennisellenbogen ist eine multifaktorielle Erkrankung, die oft die gesamte kinetische Kette betrifft und über das Ellenbogengelenk hinausgeht. Die Behandlung sollte schrittweise und progressiv erfolgen, mit Fokus auf Sehnenheilung, funktioneller Stärke und biomechanischer Korrektur. Durch die Berücksichtigung dieser Aspekte können Betroffene nicht nur vollständig genesen, sondern auch das Risiko eines Rückfalls verringern – für langfristige Gesundheit und Leistungsfähigkeit.