Schmerzen im Sprunggelenk: Wie sollten Zerrungen und Risse der Bänder des Sprunggelenks behandelt werden?
1. Was ist eine Distorsion?
Eine laterale Distorsion (Verstauchung) des Sprunggelenks ist ein Verletzungstrauma am Fuss, bei dem es von einer Zerrung bis zum Riss der Aussenbänder kommen kann. Die Symptomatik zeigt sich klassischer Weise mit einer Schwellung, Schmerzen, Belastungsschwierigkeiten, Limitierung des Bewegungsumfangs, Instabilität und Funktionseinschränkungen im Bereich des Sprunggelenks. Das Distorsionstrauma ist eines der häufigsten Verletzungen des Bewegungsapparates, bei welchem die meisten ohne weitere Hilfe wie gewohnt zum Sport zurückkehren können. Aufgrund von Unwissenheit, dass es mit relativer Wahrscheinlichkeit zu einer erneuten Verletzung des Sprunggelenks kommen kann, suchen nur 50% der Betroffenen einen Arzt auf.
Eine frühzeitige Therapie des Sprunggelenks wird empfohlen, um eine chronische Instabilität und langanhaltende Aktivitätseinschränkungen zu verhindern. Die Heilung der Bänder dauert in der Regel 6-12 Wochen an.
2. Wie behandelt man Zerrungen/Risse der Bänder im Sprunggelenk?
In der Entzündungsphase (Tag 1-5) raten wir zu dem POLICE Prinzip. Der Begriff kommt aus der englischen Sprache und beschreibt die fünf Behandlungsschritte bei Schmerzen im Sprunggelenk:
P= protect (z.B. Entlastung, Entzündungshemmer)
O= optimal loading (ggf. Schiene, Stöcke)
I= ice (Kryotherapie)
C= compression (Bandage)
E= elevation (Hochlagerung Fuss)
In der darauffolgenden Proliferationsphase (Tag 5-14) wird im Verletzungsgebiet Kollagen gebildet, welches die Reissfestigkeit des Gewebes garantiert. Dabei ist es wichtig, das Gewebe zu be- aber nicht zu überlasten und vor allem die Innendrehung des Fusses zu vermeiden. Eine frühzeitige Mobilisation der Fussbeugung in Form von Manualtherapie ist effektiv. Entwöhnung der Schiene und Stöcke sowie Übungen innerhalb eines schrittweisen Belastungsaufbaus liegen im Fokus der Therapie des betroffenen Sprunggelenks.
Die Reparationsphase kann bis zu einem Jahr dauern. Daher ist es empfehlenswert ein langfristiges Trainingsprogramm für diese Verletzung am Sprunggelenk durchzuführen, bei welchem Kraftaufbau, Koordination, Gleichgewicht, Stabilität und Sprünge eine Rolle spielen. Insbesondere durch Einbezug der Hüft- und Rumpfmuskulatur sowie mittels einem sportartspezifischen Trainings kann laut Experten das Wiederverletzungsrisiko verringert werden.
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